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Die Qualität des Querdenkens

 06.10.2016

Das Diakonissen-Mutterhaus CECILIENSTIFT Halberstadt und die Diakonie Werkstätten haben gemeinsam einen Fachtag rund um das Thema "Haltung" veranstaltet. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt und Sachsen, die in der Praxis vorrangig mit Menschen mit Behinderungen in Schulen, Kindergärten, Wohnheimen oder Werkstätten arbeiten oder selbst beeinträchtigt sind, lauschten zum Anfang der Veranstaltung einem Referat von Reform-Pädagogen und Diplom-Psychologen Otto Herz, der erste wichtige Impulse für die folgenden Workshops setzte.

Der Schlüssel für ein wertschätzendes Miteinander liege ihm zufolge in der eigenen Haltung und Entwicklung. Alle Teilnehmenden wurden dazu animiert, sich auf einen Perspektivwechsel einzulassen und zu hinterfragen, was sie selbst tun können, um die eigene Haltung zu verändern. Demnach helfe es, sich von Zeit zu Zeit aus seiner Komfortzone herauszuwagen und Dinge anzupacken, die nicht der üblichen Handlungsweise entsprechen. "Wenn man heute etwas anders macht als gestern, kann man neue Erfahrungen sammeln und neue Erkenntnisse gewinnen", so Herz. "Ziel sollte sein, sich mit dem Fremdem und den Fremden anzufreunden."
Weiterhin stellte Herz sein "ABC der guten Schule" vor und bezog die Buchstaben auf die Einrichtungen der anwesenden Zielgruppe. So steht zum Beispiel das H für "Helfen herausfordern", das M für "Mitmenschlichkeit mehren" und das Q für "Sich mit der Qualität des Querdenkens quälen".

Mit diesen Gedanken im Kopf verteilten sich die Teilnehmenden des Fachtages in die verschiedenen Workshops, um sich u. a. mit den Fragen "Wie wirken sich historische/ familiäre Konstellationen auf meine Haltung aus?", "Haltung und Körpersprache: Was wird gesagt, wie wird es gehört?" und "Welche Haltung habe ich, wie bin ich dazu gekommen und wodurch wird das im Arbeitsalltag deutlich?" auseinanderzusetzen.
Im anschließenden Gespräch, das auch der Öffentlichkeit zugänglich war, wurden die Ergebnisse vorgestellt. "60 Menschen waren da, 60 Erkenntnisse gab es zum Schluss", sagte Sandra Giebel, Geschäftsführerin der Diakonie Werkstätten zufrieden. "Jeder konnte individuelle Schlüsse ziehen und für sich selbst Anreize mit nach Hause nehmen. Genau so war es gedacht."

Dass die beiden Veranstalter mit dem Thema ins Schwarze getroffen haben, zeigte der laute Ruf verschiedener Teilnehmenden nach einem weiteren Fachtag zu diesem Thema. Sandra Giebel und Holger Thiele, Vorstand des Diakonissen-Mutterhaus CECILIENSTIFT, nahmen den Gedanken gern mit.

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