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Wohnheim Hephata öffnet seine Türen

 31.08.2017
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 10. September, öffnet das Wohnheim Hephata, das zum Cecilienstift gehört, seine Türen. Der mehrflüglige Massivbau mit markanten Staffelgiebeln wurde als Wohnheim für gehörlose Jungen und Mädchen erbaut und im Juni 1927 in Anwesenheit von Kronprinzessin Cecilie, der letzten Kronprinzessin des Deutschen Kaiserreichs und Namensgeberin der Stiftung, eingeweiht. Während des zweiten Weltkrieges spielte das Heim eine große Rolle, wie sich Schwester Hilde Hanse, die 54 Jahre dort arbeitete, in einem Brief erinnerte: "Unser Haus wurde durch den Aufenthalt des NS-Obergruppenleiters und seiner Mannschaft stark belastet", schrieb sie. "Etwa eine halbe Stunde vor dem Einzug der Amerikaner entfernten sie sich, Uniformen und alles Mögliche zurücklassend."
Aufgrund der Zerstörung der Stadt sei Hephata das einzig größere Haus gewesen, das gebrauchsfähig war. Und so kam es, dass nach Kriegsende die Übergabe der Stadt Halberstadt an die amerikanischen Besatzungstruppen in diesem Wohnheim vollzogen wurde. "Doch die Amerikaner hielten sich nur kurz bei uns auf, sie erkannten schnell, welchen Dienst unsere Einrichtung ausübte." Auch die folgenden Jahre waren ereignisreich: Die DDR-Regierung beschloss die Bildungsfähigkeit von Gehörlosen und verbot einen kirchlichen Einfluss. Auf einen Schlag wurden im Hephata somit 60 Plätze frei, die nur kurze Zeit später von Jungen mit geistiger Behinderung gefüllt wurden, die aus der Psychiatrie in Haldensleben kamen. Eine Herausforderung für alle, schließlich hatte man noch keinerlei Erfahrung im Umgang mit Menschen mit geistigen Behinderungen.
Bis heute dient das Hephata, was "Tu' dich auf" bedeutet, als Wohnheim für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen und noch immer leben einige der damaligen Jungen aus Haldensleben dort. Zum Tag des offenen Denkmals können interessierte Besucher von 10 bis 16 Uhr einen Blick in das geschichtsträchtige Haus in der Wasserturmstraße 64 werfen. Cecilie von Mecklenburg höchstpersönlich wird die Gäste begrüßen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Cecilienstifts werden Führungen anbieten und das Tagesförderzentrum ist mit einem Töpferstand vertreten. 

menschlichkeit braucht unterstützung

Unsere Arbeit wird durch verschiedene Leistungsträger finanziert. Doch nicht für alle Angebote, die wir für die von uns Betreuten vorhalten, und für die Sanierung unserer vielen Häuser ist die Finanzierung geklärt. Wir sind also dringend auf Spenden angewiesen. Die Beteiligung an der Arbeit des Cecilienstifts durch eine Spende ist nach wie vor die häufigste Form der Mithilfe. Manche Projekte sind nur durch Spenden möglich geworden.