Am 16. September 2020 verstarb der langjährige Vorsteher des Cecilienstifts Pfarrer Ernst Krahl.
Ernst Krahl, geboren am 17. Juli 1936, studierte in Berlin evangelische Theologie und wirkte nach Vikariat in Tuchheim und Hilfspredigerzeit in Zitz bei Brandenburg im Diakonissen-Mutterhaus Halle als zweiter Geistlicher. Ernst Krahl stellte sich im Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt der Wahl zum Vorsteher und wurde am 15. September 1968 in das Amt eingeführt. In dieser Zeit gehörten Mutterhaus und Feierabendhaus, Wohnheim Hephata, Sternenhaus, Sophienheim und Anna-Mannsfeld-Heim sowie die Kindergärten Paulsplan und Gröperstraße zur Stiftung. Ernst Krahl war insgesamt 28 Jahre als Vorsteher tätig; verabschiedet wurde er beim 123. Jahresfest am 2. Juni 1996.
Ernst Krahl vertrat die finanziellen, personellen und baulichen Entscheidungen der Stiftung nach außen. Er versah seinen Dienst in geschwisterlicher Zusammenarbeit im Vorstand und pflegte einen glaubwürdigen Leitungsstil. Kreativ und mutig stellte sich Ernst Krahl wirtschaftlichen Engpässen und aktuellen Fragen. Er war Seelsorger der Diakonissen, Bewohnerinnen und Bewohner, Kinder und Mitarbeitenden. Er begleitete die Diakonissenschwesternschaft, hielt regelmäßig Werkandacht in der Kapelle und Hausgottesdienst im Haus Hephata. Mitarbeitende lud er ab 1986 zu Rüstzeiten ein.
Mit dem Wechsel des Gesellschaftssystems 1989 ergaben sich neue Möglichkeiten und Herausforderungen; Ernst Krahl nahm sie weitsichtig und engagiert an und begab sich in vielfältige Gespräche und Verhandlungen. So wurde in Folge dessen am 9. März 1992 gemeinsam mit dem Lebenshilfe e. V. die Diakonie Werkstätten gGmbH gegründet. Am 1. Oktober 1992 wurde das Feierabendheim Nord durch das Cecilienstift von der Stadt Halberstadt übernommen, am 2. Juni 1993 das Klus-Heim von taubblinden Kindern bezogen und damit die Arbeit mit Menschen mit Sinnesbehinderungen aufgenommen. Des Weiteren wurde am 23. August 1993 das Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum Sachsen-Anhalt als erstes seiner Art in den neuen Bundesländern gegründet und am 2. Juni 1996 das neu gebaute Wohnheim im Park für in den Diakonie Werkstätten tätige Menschen mit Behinderungen seiner Bestimmung übergeben.
Pfarrer Krahl hat in ganz besonderer Weise über Jahrzehnte die Arbeit des Cecilienstifts geprägt. Bei all seinen Verdiensten um die Entwicklung der Stiftung stand bei ihm immer das Menschliche an erster Stelle: Vielen mit dem Stift verbundenen Menschen hat er persönlich geholfen, ihnen seelsorgerlichen Rat und Trost gespendet. Die Stiftung Cecilienstift ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Wir vermissen ihn und werden ihn stets in sehr guter Erinnerung behalten.
Holger Thiele
Vorstand und Verwaltungsdirekor
Unsere Arbeit wird durch verschiedene Leistungsträger finanziert. Doch nicht für alle Angebote, die wir für die von uns Betreuten vorhalten, und für die Sanierung unserer vielen Häuser ist die Finanzierung geklärt. Wir sind also dringend auf Spenden angewiesen. Die Beteiligung an der Arbeit des Cecilienstifts durch eine Spende ist nach wie vor die häufigste Form der Mithilfe. Manche Projekte sind nur durch Spenden möglich geworden.